Uraufführungen
Die Uraufführungs-Gastspiele des Heidelberger Stückemarkts
April 2019. "Auffällig häufig werden bei dieser Festivalausgabe demokratische Strukturen und individuelle Freiheiten kritisch reflektiert", schreibt das Leitungsteam des 36. Heidelberger Stückemarkts im Programmbuch. Und fährt fort: "Auf der Bühne zeigen sie sich überraschend performativ in provokant frivolen, aber auch musikalisch unterhaltenden Uraufführungen."
Getreu dem Motto "Sie schlafen, wir schreiben" erscheinen hier auf dem Festivalportal von nachtkritik.de jeweils Kurzkritiken zu sämtlichen Gastspielen sowie zur Eröffnungsproduktion des Theaters Heidelberg, Drift von Ulrike Syha – Siegerstück des deutschsprachigen Autorenwettbewerbs vom Vorjahr –, jeweils am Morgen nach der Aufführung, am 26. April geht es los.
3. Mai 2019. Clemens J. Setz' Stücke ergeben schon jetzt ein umfangreiches Werk. Die Themen sind oft düster, die Sprache schillert. So auch in Erinnya. In dem Stück trägt der neue Freund der Tochter einen Knopf im Ohr, und alles, was er sagt, wird ihm vom Algorithmus diktiert. Mehr über Claudia Bossards Inszenierung von Michael Wolf. |
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2. Mai 2019. Ausgerechnet am Tag der Arbeit gastiert das Volkstheater Wien mit einer kämpferischen "Politshow". In Verteidigung der Demokratie folgen Christine Eder und Eva Jantschitsch dem Leben und den Schriften des österreichischen Verfassungsrechtlers Hans Kelsen, Architekt der 1920 in Kraft getretenen österreichischen Verfassung. Über den theorielastigen Abend berichtet Sophie Diesselhorst. |
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30. April 2019. Es geht um #meToo, aber auch um Machtmissbrauch, die Disziplinierung der Körper, Après-Ski-Abgründe oder Umweltzerstörung in Elfriede Jelineks Stück Schnee Weiss. Ein Text, uraufgeführt von Stefan Bachmann, den sie nach dem Bekanntwerden von sexuellen Übergriffen im österreichischen Skisport schrieb und der tief im Katholizismus wühlt. Mehr über das Gastspiel von Michael Wolf. |
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30. April 2019. Wenn Chaos im Leben herrscht, hilft manchmal nur aufräumen. Aber so? In ihrem Stück Frau im Wald zelebriert Julia Haenni eine gespaltene Persönlichkeit mit Ordnungswunsch. Regisseur Patric Bachmann hat für die Uraufführung am Theater Marie Aarau die Bühne sortiert und die titelgebende Frau auf fünf Schauspielerinnen verteilt. Sehr zur Freude von Sophie Diesselhorst. |
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29. April 2019. Im Oktober 2018 stand die Geschichte des "größten Steuerbetrugs aller Zeiten" in den Zeitungen – nur eine Woche später hatte Helge Schmidts Recherchetheater-Inszenierung Cum-Ex Papers im Hamburger Lichthof Theater Premiere, denn Schmidt hatte sich mit den Investigativjournalist*innen von ARD und CORRECT!V zusammengetan. Theater und Journalismus, wie geht das zusammen, Michael Wolf? |
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28. April 2019. Revue? Kabarett? Ironische Lebensbeichte? Das alles und noch viel mehr ist Rosa von Praunheims Abend Jeder Idiot hat eine Oma, nur ich nicht. Er selbst hat sein Theaterstück an den Kammerspielen des Deutschen Theaters als wilde Sause zweier entfesselter Schauspieler inszeniert. Das Gastspiel beim Heidelberger Stückemarkt wurde gefeiert – völlig zu recht, wie Simone Kaempf findet. |
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28. April 2019. Die türkische Theatermacherin Zinnure Türe hat während ihrer Künstlerresidenz in Heidelberg Interviews zum Thema Emigration geführt. In Zwischenraum (Istanbul – Heidelberg) stellt sie nun viele Fragen zum "Should I stay or should I go?", zitiert Märchen und Fakten vom Gezi Park. Mehr von Sophie Diesselhorst. |
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27. April 2019. Der Stückemarkt ist eröffnet, und zwar mit Drift von Ulrike Syha, das mit dem Autor*innenpreis 2018 ausgezeichnet wurde. Eine kleine Dorfgesellschaft steht kurz vor der Katastrophe, mitten im Klima-Wandel und bald kommen die ersten Katastrophentouristen. Krimi, Komödie, verkappter Volksfeind stecken in Syhas Stück. Was Regisseur Gustav Rueb daraus macht, berichtet Sophie Diesselhorst. |
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