Gastland Türkei
Mehr über das Gastland beim Heidelberger Stückemarkt
April 2019. Die Türkei steht seit Jahrzehnten zwischen Europa und Asien, Laizismus und islamischer Doktrin, Moderne und Tradition. Spätestens nach dem versuchten Putsch gegen Präsident Recep Tayyip Erdoğan im Sommer 2016 scheint der Weg des Landes in Richtung eines autoritären Systems zu führen. Das Theater reagiert seit jeher wie ein Seismograph auf die wechselhafte politische und kulturelle Entwicklung des Landes. Heutzutage haben Kulturschaffende es schwer: "Früher brauchte man Mut, um gewisse Aufführungen herauszubringen, aber es gab immer welche, die es machten. Heutzutage wagen wir es nicht einmal, uns so etwas vorzustellen", schreibt Gülhan Kadim, Kuratorin des Gastland-Programms. Und doch machen engagierte Theaterschaffende mit politischen Stoffen auf sich aufmerksam. Fünf solcher Arbeiten sind in Heidelberg zu Gast: "I love you Turkey"; "Meçhul Paşa – Die Geschichte einer verbotenen Zeitung"; "Light Theory"; "Lieber schamloser Tod – Dirmit" und die Tanzperformance "ZWEI".
April 2019. Die Türkei ist in diesem Jahr Gastland. Und damit ist eine junge Theaterkultur zu Besuch: weil erst ab Mitte des 19. Jahrhunderts erste Dramen dort entstanden. Vor allem aber, weil in den letzten Jahren junge, engagierte Theaterschaffende die türkische Gesellschaft und Politik immer wieder herausfordern. Mutig und voller Hoffnung auf bessere Zeiten setzen sie ihre Themen, wie Dilek Altuntaş in ihrem Streifzug durch die jüngere türkische Theatergeschichte beschreibt. |
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6. Mai 2019. Latife Tekin ist in der Türkei seit Jahrzehnten eine sehr erfolgreiche Autorin. Ihr Roman Lieber schamloser Tod handelt von einem Mädchen, das mit den Eltern vom Land in die Stadt zieht. Die Adaption von Regisseur Hakan Emre Ünal hat Michael Wolf beim Stückemarkt gesehen, und er sagt: "Hatte ich jetzt genug? Hatte ich nicht!" |
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6. Mai 2019. Von einer kleinen widerständigen Zeitung erzählt Meçhul Paşa. Man schreibt das Jahr 1946. Die Obrigkeit wittert kommunistische Umtriebe, es wird immer schwieriger, Auslieferer und Druckereien zu finden. Aus dem Stück von Ahmet Sami Özbudak hat der Regisseur Emrah Eren eine Komödie vom Feinsten gemacht. Wenn das nicht voll die Gegenwart trifft, sagt Verena Großkreutz. |
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6. Mai 2019. Aus der Zukunft heraus die Gegenwart erzählen? In Light Theory stellt eine Archäologin eine Lichttheorie vor, nach der jeder Gegenstand wie eine Fotoplatte Lichtdaten speichert und Bilder seiner Umgebung festhält. Mehr über den Abend des freien Theaterkollektivs A corner in the World des Regisseurs Onur Karaoğlu von Verena Großkreutz. |
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5. Mai 2019. Ein Theaterstück aus der Türkei, wie schaut man sich das an? Mit den Nachrichten über Erdoğan im Hinterkopf? Und was, wenn auf der Bühne wie in Zwei ("İki") auch biblische Texte verwendet werden? Nach dem Gastspiel des Abends von Regisseurs Semih Fırıncıoğlu ging es im Publikumsgespräch hitzig zur Sache, berichtet Michael Wolf. |
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5. Mai 2019. Gehen oder bleiben, um weiterzumachen? Die Frage stellen sich derzeit so einige türkische Theatermacher. Und stellvertretend auch die fünf Protagonisten in I love you Turkey. In ihren Wohnungen wurde das Wasser abgestellt. Fortan waschen sie im Waschsalon, dessen Besitzer systematisch Kleidung durchwühlt. In der Inszenierung des Stücks von Ceran Ercan vom Bakırköy Belediye Tiyatrosu BBT Istanbul steht auch der in der Türkei bekannte Alican Yücesoy mit auf der Bühne. Mehr von Verena Großkreutz. |
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5. Mai 2019. Neben den türkischen Gastspielen stehen auch drei Stücke von Autor*innen im Fokus. Das Feuer in mir von Halil Babür, Gefüllte Weinblätter mit Ruß von Fatma Onat und Der Gast von Ömer Kaçar. In Lesungen wurden die Texte und die Autoren präsentiert. Verena Großkreutz war dabei und hat auch ihren Favoriten. |
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4. Mai 2019. Heute startet der Gastlandschwerpunkt Türkei. Und damit ist eine junge Theaterkultur zu Besuch: vor allem, weil seit den letzten Jahren junge, engagierte Theaterschaffende die türkische Gesellschaft und Politik immer wieder herausforderten. Mutig und mit Hoffnung auf bessere Zeiten setzen sie ihre Themen, wie Dilek Altuntaş in ihrem Streifzug durch die jüngere türkische Theatergeschichte beschreibt. |
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